Die Geschichte des Thaiboxens in Kürze

Die Thai lebten ursprünglich im Südwesten Chinas.
Ab dem 9.Jahrhundert begannen sie, in Gruppen in das Gebiet des heutigen Nordwest-Thailands einzudringen. Die gewaltsame Eroberung zog sich über Jahrhunderte hinweg und die Herrschaft dehnte sich weiter Richtung Laos und Burma aus.

Man geht davon aus, dass damals Muay Thai als Verteidigungsform entstand und König Ram Khamheng im 13. Jahrhundert dann gute Muay Thai-Lehrer aus verschiedenen Dörfern zusammen rief um von nun an Soldaten zu unterrichten.

Ab dem 15. Jahrhundert kam es mehrmals zu Kriegen mit den Birmanen. Ziel war es, die Hauptstadt Ayuthaya zu erobern, was ihnen auch gelang.

1767 wurde die blühende Städte des Ostens bis auf den Grund niedergebrannt. Es gingen nahezu alle offiziellen Archive verloren, weshalb sich vieles aus der Geschichte des Muay Thai nur ungenau wiedergeben lässt.
Viele Thais wurden danach als Geiseln für den König von Birma genommen und mussten für ihn arbeiten. Nachdem sie einen Tempel für den König fertig gestellt hatten, fragte dieser bei der Eröffnungsfeier, welcher Thai gegen Birma kämpfen wolle.
Daraufhin meldete sich Nai Kha Nom Tom und trat am 17. März 1770 hintereinander gegen zehn Birmanen an, die er alle besiegte. Der König gewährte ihm daraufhin den Wunsch, nach Thailand zurückzukehren.
Der 17. März wird deshalb heute als Tag des Muay Thai gefeiert.

Danach begann die erfolgreiche Rückeroberung des Territoriums von Thailand. Thailändische Kämpfer schienen mit den effizienten Techniken des Thaiboxens meist als Sieger das Feld zu verlassen – Selbst gegen bewaffnete Gegner.
Nach dem zweiten Weltkrieg gewann das Thaiboxen durch feste Regeln als Sport immer grössere Bedeutung und heute ist man gar bestrebt, das Thaiboxen zu einer olympischen Disziplin zu machen.

Die Techniken und Effizienz des Thaiboxens

Thaiboxen ist effizient, da anstelle von spektakulären Showtechniken einfache aber harte und effiziente Techniken eingesetzt werden. Die Fausttechniken sind im wesentlichen identisch mit denen des Englischen Boxens.
Dazu kommen jedoch verschiedenste Techniken mit den Ellbogen, welche zwar bloss aus naher Distanz aber mit enormer Härte ausgeführt werden können.
Weitere typische Waffen der Thaiboxer sind die harten Tritte mit dem Schienbein und der Einsatz der Knie.
In der Nahdistanz kann der Gegner auch gehalten bzw. zu Fall gebracht werden.

Tradition und Spirituelles

Das Thaiboxen hat durchaus etwas Spirituelles an sich. Bevor ein Kampf beginnt, führen die Kämpfer ein tanzähnliches Ritual auf. Zu traditioneller
Musik und mit einer Art Kopfschmuck (Mong Kon) gleiten die Kämpfer mit den Handschuhen den Seilen entlang und verbeugen sich in jeder Ecke, bevor sie in der Mitte des Rings abknien und so Respekt gegenüber ihrem
Trainer und ihrer Familie zeigen.
Das Kampfgeschehen wird ebenfalls von treibender Musik unterstützt. Auch ein gewisser Aberglaube mischt bei den Kämpfern mit – So mancher hat da noch sein eigenes Ritual oder schwört auf seinen Glücksbringer vor dem Kampf.

Thaiboxen in Thailand

Muay Thai gilt nach wie vor als Nationalsport in Thailand.
Das Land zählt zirka 60’000 aktive Thaiboxer, die sich oft so auch ihren Lebensunterhalt verdienen.
Fast täglich finden Kämpfe statt, wo sich zum Teil bereits 10-jährige Jünglinge messen. Die Kämpfe werden von traditioneller Musik begleitet. Unter dem Rhythmus der Trommeln werden die Kämpfer getrieben, während auf den Tribünen eifrig gewettet und mitgefiebert wird.

Thaiboxen im Wing Thai Gym Bern

Im Wing Thai Gym wird das Thaiboxen mit grossem Respekt gegenüber dem Ursprungsland trainiert und weitergegeben.
In regelmässigen Thailand-Aufenthalten wird auch stets wieder neue Inspiration und zusätzliches Wissen geholt.

Das Training

Das Training eignet sich für jedermann/frau.
Ob bloss aus Spass an der Sache, zur Figurentwicklung, Gewichtsabnahme, Fitness, Selbstverteidigung oder für spätere Wettkämpfe… alle sindwillkommen.
Durch das Trainieren dieser Sportart werden alle Muskelgruppenbeansprucht, so dass eine allgemeine körperliche Fitness erzielt wird.
Die physische Belastung verbessert auch die Kondition und Beweglichkeitund selbstverständlich wird auch ein gewisses Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen gefördert.
Das Training beinhaltet einen Aufwärmteil mit Seilspringen, Dehnen und Schattenboxen. Danach gibt es meist eine Auswahl von etwas Technik in Form von Partnerübungen, Pratzen- und Sandsacktraining oder Sparring. Mit einem kurzen Kraft- und Konditionsteil und anschliessendem Dehnen wird das Training dann beendet.

Thaiboxen als Selbstverteidigung

Wie bereits erwähnt, beinhaltet das Thaiboxen sehr realistische Techniken. Weil im Thaiboxen alle Techniken mit vollem Kontakt auf die Pratzen oder den Sandsack trainiert werden, kann so eine enorme Härte der Schläge antrainiert werden. Im Ernstfall kann der Angreifer durch eine Kombination präziser Schläge ausser Gefecht gesetzt werden. Muay Thai beinhaltet sinnvolle Techniken aus weiter, halbnaher und naher Distanz.

Wettkämpfe

Wer im Training ein gewisses Niveau erreicht und genug Disziplin und Willen zeigt, hat die Möglichkeit an Wettkämpfen teilzunehmen. Da es sich um einen Vollkontaktsport handelt, werden die Schläge mit voller Härte ausgeführt. Nebst verschiedenen Verbänden und kleinen Regelunterschieden gibt es auch verschiedene Gewichts- und Leistungsklassen. Kämpfe werden durch Punkte oder durch einen K.O.-Sieg entschieden.